Das modulare ALPY System erlaubt den Schritt für Schritt Einstieg in die Spektroskopie mit ansprechender Auflösung und
hoher Empfindlichkeit.
ALPY 200 und 600 Spektroskop
Das Kernstück des Spektrografen mit dem teleskopseitigen Anschlussadapter für 1.25" Okularaufnahmen am Auszug
Das neuere ALPY 200 hat eine bewusst schwächere spektrale Auflösung und erlaubt es, gezielt Jagt auf Supernova's in weiter entfernten
Galaxien zu machen um diese in der Art bestimmen zu können. Naturgemäs gibt es davon viel mehr aber sie sind wegen der Entfernung
auch lichtschwächer. Die geringere spektrale Auflösung erlaubt umgekehrt eben auch eine höhere Empfindlichkeit!
Der zweite Grund ist, dass mehrere gross angelegte Beobachtungsprogramme (Gaia, LSST usw.) jede Nacht Hunderte von Meldungen über
Helligkeits- oder Positionsänderungen erzeugen, und wenn man diese Meldungen verfolgt kann um schnell die betreffenden Objekte
charakterisieren. Oft handelt es sich dabei um schwache Objekte, für die jedoch ein Spektrum, selbst bei sehr geringer Auflösung,
eine erste Klassifizierung ermöglicht. Diese Beobachtungen werden es uns ermöglichen, Objekte von grossem astrophysikalischen
Interesse schnell zu identifizieren. So kann man wenn man will auch wissenschaftlich wertvolle Arbeit mit Instrumenten im Bereich ab
500 mm Brennweite machen.
Das Kernstück des Systems ist ein Spaltspektroskop mit einem sog. Gitterprisma (engl. "grism") das beim einen Modell
600 Linien/Millimeter und einem Spalt von 25 µm Breite (andere Spaltelemente sind lieferbar) bzw. beim ALPY 200 ist es ein Gitter mit
entsprechend 200 Linien/Millimeter Auflösung.
Beispiel eines Spektrums mit einem ALPY 200 im Vergleich mit dem Spektrum aus dem Pickles Atlas AOV
Der Alpy 200 ergänzt das Alpy 600. Es ist mechanisch identisch, nur das Gitter, das den Lichtstrom zerstreut, ist anders, ebenso wie
sein Neigungswinkel. Das 200 gr/mm-Gitter, das dreimal weniger dispersiv als das Alpy 600 ist, erzeugt dafür entsprechend hellere
Spektren und ist speziell für die Erstellung von Spektren sehr schwacher Objekte wie auch Quasare oder entfernte Galaxien, Supernovae
und planetarische Nebel geeignet. Seine Auflösung liegt bei R=130 (mit einem Spalt von 23 µm). Wie das Alpy 600 kann es mit jeder
Optik (Refraktor oder Teleskop) verwendet werden, die ein Öffnunbgsverhältnis von etwa 4 bis 5 hat, und entfaltet sein volles
Potenzial bei Optikdurchmessern bis 250 mm. Es kann natürlich auch an größeren Optiken verwendet werden, aber
ab einem Durchmesser von 355 mm muss ein breiterer Spalt von 35 µm verwendet werden, wodurch die spektrale Auflösung
verringert wird. An Teleskopen mit größerem Durchmesser (über 300 mm) ist es besser, ein Alpy 600 mit breitem
Spalt und Binning zu verwenden.
Das System hat einen seiner Vorteile darin, dass man sich Stück für Stück in die Spektroskopie einarbeiten kann und
nicht gleich auf Anhieb ein teures komplettes Spektroskop kaufen muss. Das Basismodul ist zur einfachen fotografischen Beobachtung von
Spektren am Teleskop geeignet, verschiedene Zusatzmodule erlauben eine vielfälltige Nutzung. Eine Stärke
des Alpy Spektroskop ist es, dass das System an einem Teleskop mit schnellen Öffnungsverhältnissen von bis zu 1 : 4
bereits Spektren von recht lichtschwachen Objekten oder sogar Nova und Supernova Ereignissen aufzeichnen kann.
|
Der "Spalt" des Alpy Spektroskops: die drehbare Platte mit dem Spalt lässt sich drehen und erlaubt so verschiedene Einstellungen.
Anleitung ALPI Modul (Englisch)
|
Spezifikationen:
*
|
R~600 (Auflösung bei etwa 10A) mit einem 25µm Spalt
|
*
|
Kollimator f : 130 mm F/5
|
*
|
Spaltloser Betrieb mit 5mm Loch oder Spalt-Betrieb mit wahlweise 25µm, 50µm, 100µm oder 300µm Spalte und 3mm
Spaltlänge oder einem 25µm kleinen Loch (bei jeweils 5µm Toleranz).
|
*
|
Gewicht: 200g, 65 mm Länge und max. 55 mm Durchmesser
|
*
|
Teleskopseitig 1.25" Teleskop-Adapter mit Filtergewinde (Backfocus zum Spalt: 3.8mm) oder T2 Gewinde; T2 Anschluss zur Kamera
|
*
|
Benötigt eine idealerweise gekühlte CCD Kamera M42x0.75 für, die Spektrenaufnahme, Backfocus 10.5-21mm oder mit
einem Zusatzelement eine DSRL und vorteilhaft eine Kontroll- / Guidingkamera
|
Das Alpy 600 im Guider Element integriert.
Links kommt die Aufnahmekamera, oben die Guiderkamera und rechts das Teleskop
|
Zusatzmodule zum Alpy Basismodul:
|
Mit dem Guiding Modul haben Sie die Möglichkeit ein Spektrum eines Sternes oder sonstigen Objektes mit Ihrer Kamera aufzunehmen.
Mit einer Guiderkamera können Sie das Objekt genau platzieren und auch einen Stern über eine lange Zeit zu beobachten,
bzw. länger belichtete Aufnahmen zu machen. Dazu wird der Spalt am Alpy ausgewechselt (Breite 23µm, 3 mm lang). Das
Guidingmodul hat je nach Anschlusskonfiguration eine optische Länge von ca. 19 mm und wird direkt
mit dem Alpy Element verschraubt; es ist mit 260 gr. recht leicht. Teleskopseitig ist ein 2" Anschluss vorhanden. Der
Guideranschluss hat ein C-mount Gewinde. Zum Anschluss der empfohlenen Atik Titan Guider-Kamera ist ein C-Mount --> T2
Adapter erforderlich. Es ist aber auch ein Okularhalter lieferbar zum Überwachen des Guiderbildes welcher sich sehr gut auch
zu Demonstrationszwecken an hellen Sternen eignet.
|
Das Nachführprinzip mit der geneigten, verspiegelten Spaltscheibe zur Auslenkung der unmittelbaren Umgebung des zu
beobachtenden Bildfeldes
|
|
Geneigtes Spaltfenster mit 23/200µm Spaltgrösse zum Guiden.
|
Anleitung Guiding Modul (Englisch)
|
|
Um ein Spektrum vermessen zu können, braucht es eine Kalibrierung. Eine zum Spektrografen ruhende Argon/Neon Lichtquelle und
eine Halogenlichtquelle (zur Erstellung eines Flat's) zum Eichen mit bekannten Spektrallinien als Vergleichsbasis. Dieses
Kalibrierungsmodul erfüllt diese Anforderungen hervorragend. Die Einheit wird einfach vor das Spektroskop montiert, ein
Klappspiegel wird zum Eichen in den Strahlengang geklappt und versorgt den Spektrografen so mit dem gewünschten
Kalibrierungslicht. So kann das Licht eines Objektes letztlich sehr genau vermessen werden. Zur Identifikation der einzelnen
Kalibrierlinien und der zugehörigen Wellenlängen kann der der aktuelle
Linienatlas von
Richard Walker mit
Ergänzugnen bis in den IR-Bereich durch Aufnahmen von Joan Guarro Flo (Spanien) verwendet werden.
Mit 30 mm optischer Länge und 300 gr Gewicht ist das Element kompakt. Es wird eine Stromquelle mit 12V / 1A benötigt.
|
|
Sehr gut passend zum Alpy Spektroskop ist die gekühlte Atik 314L+ mono Kamera mit einem SONY ICX-285AL Chip.
Die Auflösung vom 1392 x 1040 Pixel und 6.45µm Pixelgrösse, die kompakten Masse der Kamera, die
Peliterkühlung bis -27 Grad unter Umgebung und die Auslesetiefe von 16 bit erlauben Spektren auch von lichtschwachen
Sternen mit guter Auflösung.
Lieferung ohne Netzgerät 12 V, aber mit 1.25" Adapter und USB Kabel und ASCOM fähige Software.
Es können aber auch bereits vorhandene ähnliche Kamera's verwendet werden.
|
|
Die gekühlte "Titan" von Atik mit dem Sony ICX424 Chip (659 x 494 mit 7.4µm Pixelgrösse) eigent sich sehr gut als
Kontrol- und Guiderkamera für das Alpy Spektroskop. Der Chip ist sehr Rauscharm auch schon ohne Kühlung.
Die Kühlung bis -20° unter Umgebung und die Auslesetiefe von 16 bit erlaubt das Guiden auch an lichtschwachen Sternen.
Dies ist wichtig, da man nicht einfach einen passenden Leitstern suchen kann suchen kann sondern nur in der unmittelbaren Umgebung
am Objekt selbst einen Stern auswählen kann. Zudem muss man in der Lage sein, die Position des Spaltes auf dem Guiderbild
"sehen" zu können um diesen korrekt Ausrichten zu können. Da sind etwas längere Belichtungszeiten als zum normalen
Guiden normal.
Lieferung ohne Netzgerät 12 V und ohne C-mount Adapter aber und USB Kabel/Versorgungskabel und ASCOM fähige Software.
Zum Guiden eigent sich sehr gut die
PHD Software mit der sich auch die Lage des Spaltes auf
dem Guiderbildschirm einblenden lassen kann.
|
Der notwendige C-Mount zu T2 Adapter zum Anschluss der Titan Kamera auf dem Guiding Modul.
|
|
|
Grundsätzlich werden Spektren besser mit einer S/W Kamera aufgenommen. Man kann aber gerade zu demonstrativen Zwecken auch
eine Farbkamera verwenden. Das Spektroskop hat aber nur einen Backfokus von 34 mm und die Abbildung ist relativ klein.
Mit dem DSRL Barlowadapter lässt sich deshalb jede DSRL oder die meisten spiegellosen Systemkamera's anschliessen und das Spektrum
wird vergrössert. So verlängert sich der Backfokus auf 45 - 55 mm. Die Linse wird hinten auf das Alpy geschraubt
und ist innerhalb des T2 Anschlussadapters platziert.
|
|
Ds Spektroskop hat einen T2 Anschluss für die Kamera. Mit dem C-Mount Adapter kann so jede Kamera mit diesem
Anschluss und 9,5 bis 20 mm Backfokus verwendet werden.
|
einige Spektren von verschiedenen Lichtquellen aufgenommen mit einem Alpy Spektroskop. Die Farbigen Bilder wiedergeben den von Auge
sichtbaren Bereich wieder.
|