Die Idee dieses aussergewöhnlichen Fernglases ist eine Kombination von einem Feldstecher und einem Doppelteleskop. Von
beiden das Beste in einer handlichen Grösse kombiniert führt zu einem aussergewöhnlichen Gerät mit sehr guten
optischen Eigenschaften.
das StellaBino - 50
Es ist kein klassischer Feldstecher - dazu fehlen die bildumkehrenden Prismen. Es sind eigentlich zwei parallel angeordnete, kleine
Refraktoren die mit beliebigen 1.25" Okularen bestückt werden können. Das Bild ist zwar seiten- und höhenverkehrt, die
nichtvorhanden Bildumkehrprismen verschlechtern auf der anderen Seite aber auch die Bildqualität nicht wie sonst bei jedem Feldstecher
üblich. Es wartet also eine ungetrübte Bildqualität wie man es von einem Teleskop auch erwarten darf.
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So erreicht dieses kleine Doppelteleskop einen sehr hohen Bildkontrast wie es eben kein noch so guter Feldstecher erreicht und die
Bildschärfe ist so wie Sie es von einem Refraktor auch erwarten: einfach scharf. Das erlaubt durch die Doppeloptik eine
sehr hohe Wahrnehmbarkeit gerade von DeepSky Objekten die dann nicht nur als feine Nebelchen wahrgenommen werden sondern "richtig"
sichtbar sind. Dabei spielt auch der Umstand eine Rolle dass sowohl die Vergrösserung frei gewählt werden kann wie auch
alle Filter verwendet werden können.
Das spezielle Astrofernglas, bzw. Klein-Doppelteleskop besitzt keine eingebauten Okulare sondern kleine Fokussiereinheiten die mit je
einem 1.25" Okular bestückt werden können. So sind Vergrösserungen von ca. 7 bis mit
ein wenig Übung bis rund 30fach (Freihändig bis ca. 15fach) möglich. Die Optik besteht aus jeweils einem
Mehrschichtvergüteten achromatischen 50 mm Objektiv mit 200 mm Brennweite, der sichtbare Farbfehler ist
sehr gering und ds Gewicht beträgt lediglich 660 gr (ohne Okulare).
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Entwicklungskonzept
Ferngläser wurden ursprünglich für die Beobachtung am Boden entwickelt. Natürlich können sie auch für
astronomische Zwecke verwendet werden, aber nur als "zusätzliche Nutzung". Deshalb ist es eine zwingende Voraussetzung, dass sie
immer ein aufrechtes, seitenrichtiges Bild liefern. Um diese zu erhalten müssen jedoch je Achse gleich mehrere Prismen eingebaut
werden, was unweigerlich zu einer Verschlechterung der Bildqualität (Licht- und Kontrastverlust) führt. Ausserdem ist
das Sichtfeld und die effektive Lichtstärke durch die Grösse der Prismen begrenzt. Ein weiterer Nachteil ist, dass die
Vergrößerung in der Regel fix ist, die Okular sind fest in das Gehäuse eingebaut. Man kann deshalb nicht einfach
Nebelfilter verwenden.
Astronomische Teleskope haben im Allgemeinen ein höhen- und seitenverkehrtes Bild, was der Erhaltung der Leistung des Objektiv's
geschuldet ist. Da es am Himmel kein Oben oder Unten von Himmelsobjekten gibt und Hobbyastronomen durch die Verwendung astronomischer
Teleskope mit umgekehrten Bildern vertraut sind, ist der Faktor "aufrechtes Bild" also nicht unbedingt notwendig, wenn es um die
bestmögliche Leistungsausbeute geht. Vielmehr sind die Vorteile (Schärfe, Sehfeld, Helligkeit, Kontrast) die sich aus dem
Verzicht auf Bildumkehrprismen ergeben, weitaus grösser und ist die Möglichkeit die Okulare auszutauschen ein grosser Vorteil
und ein wesentlicher Faktor für den astronomischen Einsatz. Auf diesem Hintergrund wirde dieses spezielle Astro-Fernglas entwickelt
um mit einem noch relativ leichten Gerät die Bildleistung eines grösseren und schwereren Astro-Grossfeldstechers zu
erreichen.
Ein grosses Problem bei Feldstecher ist der Umstand als dass wenn die optischen Bilder nicht mit den Augenstellungen zusammen
passen es "im Hintergrund" zu Doppelbilder kommt. Dies verlangt im einfacheren Fall vom Hirn des Beobachters eine Zusatzleistung
indem es die Bilder Deckungsgleich macht oder im schlechteren (in der Sternbeobachtung leider normaleren) Fall eines der Bilder
ausblendet.
Das führt immer zu einem Leistungsverlust!
Deshalb kann man beim Stallabino wie bei jedem guten Doppelteleskop die beiden mechanischen Achsen mit einem Extendersystem
einfach auf die eigenen Augen ausrichten so dass eben die maximale Leistung der Optik immer auch Bild das letztlich im Kopf
entsteht nutzen und geniessen kann.
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Die Verstellung basiert auf je zwei Extenderhülsen die man gegeneinander verdrehen kann
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Dieses ausschliesslich für den astronomischen Einsatz gedachte Gerät wiegt samt Okularen weniger als 1 kg und liegt gut
in der Hand. Der Augenabstand kann zwischen 58 und 74 mm eingestellt werden. Mit den Aussenmassen 255mm x 120mm x 57mm ist es noch
recht kompakt; ein Adapter für die Stativmontage kann geliefert werden. Dies ist für die Nutzung höherer
Vergrösserungen notzwendig. Es ist jedoch zu beachten dass bei höheren Vergrösserungen die Einstellung gegen
Doppelbilder schwieriger wird.
Bei etwas höheren Vergrösserungen auch bei einem entspannt ruhigen Bild die volle Auflössung und hohe Schärfe
nutzen zu können wird die Verwendung eines Stativs empfohlen. Sehr gut eignet sich zB. die
VAMOtraveler mit einem
Feldstecherhalter auf den der extra schmale Spezialhalter
passt. Und wer weiss, vielleicht kommt bald wieder ein Komet daher - was kann schöner sein als der überwältigende
Blick mit grossen und hellem Gesichtsfeld und bestem Kontrast.
Mit 32 mm Okularen erreicht man echt 8 mm grosse Austrittpupillen ohne innere Vignettierngen wie bei einer üblichen
Feldstecheroptik. Bei rund 25 mm Okularbrennweite hat man optimale 6.25 mm Austrittspupillen bei 8facher Vergrösserung. Mit
Okularen mit 27 mm Feldblendengrösse kann man ein 7,6 Grad grosses Gesichtsfeld am Himmel sehen. Das öffnet
ein sehr grosses Anwendungsspektrum und Beobachtungspotenzial.
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Hier finden Sie einen Thread in
Cloudy Nights
über dieses neuartige Gerät.
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Anleitung als PDF
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